In keinem anderen Land wird der Kohlrabi häufiger angebaut und gegessen als in Deutschland. Dass der Kohlrabi ein typisch deutsches Gemüse ist, wird auch dadurch bestätigt, dass andere Länder wie Bulgarien, Großbritannien oder die Niederlande sogar den deutschen Namen übernommen haben.
Der Kohlrabi gehört zur Familie der Kreuzblütler und wird in Deutschland seit dem 16. Jahrhundert kultiviert. Die zweijährige Pflanze wird hauptsächlich in Deutschland, Österreich und der Schweiz angebaut. Lediglich der Kohlrabi, den es hierzulande zwischen November und April zu kaufen gibt, stammt überwiegend aus Spanien und Italien. Geerntet wird der Kohlrabi zumeist per Hand. Dabei werden die Knollen mit einem Messer abgeschnitten und die Blätter an der Knolle gelassen. Da der essbare Teil über der Erde wächst, nennt man ihn auch Oberrübe.
Die Knolle des Kohlrabis entsteht durch eine oberirdische Verdickung des Pflanzenstiels. Während die Schale von grünlich-weiß über kräftig-grün bis blau-violett gefärbt sein kann, ist das Fleisch bei allen Sorten weiß. Die kugelrunde bis ovale Knolle kann einen Durchmesser von bis zu zwanzig Zentimetern erlangen. Die Blätter an der Knolle sind dunkelgrün und gezähnt.
Saison
Regionale Freilandware hat Saison zwischen Mai und Oktober und wird in diesem Zeitrahmen preisgünstig angeboten.
Geschmack und Verwendung
Mit seinem leicht süßlichen und etwas nussigen Aroma ist der Kohlrabi vielseitig einsetzbar. Dabei sind junge und kleine Knollen besonders zart und mild. Kohlrabi aus dem Freiland-Anbau hat einen besonders kräftigen und würzigen Geschmack.
Er schmeckt als Rohkost pur oder im Salat mit Radieschen und Möhre. Auch gedünstet als Beilage, überbacken im Auflauf oder in Suppen ist der Kohlrabi ein Genuss. Wer etwas Neues ausprobieren möchte, kann ihn paniert als vegetarisches Schnitzel, in Form von knusprigen Kohlrabi-Pommes oder als Carpaccio servieren. Gut kombiniert werden kann der Kohlrabi mit Sellerie, Schnittlauch, Fenchel oder auch Rettich. Die zarten Herzblätter sind ebenfalls essbar und enthalten sogar mehr Nährstoffe als die Knolle selbst. Die Blätter geben Salaten, Suppen und Gemüsegerichten geschmacklich eine besondere Note.
Den Kohlrabi vor der Zubereitung gründlich abwaschen, Wurzelansatz und Blattstiele sowie holzige Stellen entfernen. Anschließend dünn schälen und je nach Verwendung in Scheiben, Streifen oder Stifte schneiden. Für einen geringeren Nährstoffverlust kann der Kohlrabi im Ganzen gekocht und dessen Schale nach dem Kochen abgezogen werden. Außerdem sollte der Kohlrabi nicht zu heiß, sondern immer bei mittlerer Hitze gedünstet, gedämpft oder angebraten werden.
Die inneren Werte
Der Kohlrabi hat viele wertvolle Inhaltsstoffe. Er enthält verschiedene B-Vitamine, Vitamin C und K sowie Folsäure. Darüber hinaus enthält er Mineralstoffe wie Kalium und Kalzium, Magnesium und das Spurenelement Selen. Wie beispielsweise der Rucola oder der Wirsing enthält auch der Kohlrabi geschmacksintensive Senföle, welche für eine leichte Schärfe sorgen und eine gesundheitsförderliche Wirkung haben. Im Vergleich mit anderen Kohlarten ist der Kohlrabi sehr bekömmlich und aufgrund seines hohen Wassergehaltes zudem sehr kalorienarm.
Beim Kauf und bei der Lagerung beachten
- Beim Kauf kleinere Knollen mit kräftigem Laub und glatter Schale bevorzugen.
- Ein Zeichen für Frische ist eine geschlossene, unversehrte Knolle mit knackigen, grünen Blättern.
- Kohlrabi schmeckt frisch am besten. Falls er nicht direkt verzehrt wird, hält er sich von Blättern befreit und in ein feuchtes Tuch gewickelt im Gemüsefach des Kühlschranks bis zu zwei Wochen.
Quellen
Apotheken Umschau: Kohlrabi: Als Rohkost oder Gemüse
Bundeszentrum für Ernährung: Kohlrabi – ein typisch deutsches Gemüse