Das im Gemüsehandel unter dem Namen „Rucola“ angebotene Blattgemüse ist im deutschsprachigen Raum ursprünglich als Rauke bekannt.
Bereits in der Antike verwendeten die Römer und Griechen die Rauke als Senf- und Salatpflanze. Auch im Mittelalter war sie in weiten Teilen Europas bekannt. In Deutschland geriet das Gemüse zunächst in Vergessenheit und feierte sein Come-Back erst in den 1980-er Jahren als Import aus Italien, wo es bereits weit verbreitet war. In den letzten Jahren hat der Rucola auch in Deutschland noch einmal an Beliebtheit gewonnen und ist nun nicht mehr aus der Salatschüssel wegzudenken.
Die Rauke gehört zu der Familie der Kreuzblütler, ist also nah verwandt mit dem Kohlgemüse. Die einjährige Pflanze ist beim Anbau unempfindlich und hat keine hohen Ansprüche an Boden und Klima. Bei der Ernte ist wichtig, dass die Blätter vor der Blüte der Pflanze geerntet werden. Mit der Blüte bekommen die Blätter Bitterstoffe und werden außerdem zu scharf, um sie zu essen.
Saison
Im Freilandbau hat Rucola Saison von Mai bis Oktober.
Während der anderen Monate stammt er aus dem Unterglasanbau. Außerdem ist italienischer Rucola über das ganze Jahr erhältlich.
Geschmack und Verwendung
Das scharf-würzige Blattgemüse hat seinen besonderen Geschmack durch den hohen Gehalt an Senfölen. Es lassen sich zwei Arten der Rauke unterscheiden.
Die ‚Salatrauke‘ hat etwa zehn bis fünfzehn Zentimeter lange und eher gebuchtete Blätter. Die ‚Wilde Rauke‘ hat stark gezähnte Blätter und eine intensivere Würze, da sie mehr Senföle enthält als die Salatrauke.
Vor der Zubereitung sollte Rauke gründlich gewaschen und anschließend getrocknet werden. Mit ihrer nussigen Note passt sie gut zu anderen Salaten, rohem oder gedünstetem Gemüse oder in Suppen. Auch Risotto, Pesto, Pasta oder Carpaccio kann durch ihr besonderes Aroma verfeinert werden. Am besten kommt ihr Geschmack zur Geltung, wenn sie lediglich mit etwas Balsamicoessig und Olivenöl angemacht und anschließend serviert wird.
Die inneren Werte
Der hohe Gehalt an Senfölen bringt der Rauke nicht nur ihr herb-würziges Aroma, sondern auch wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe. Darüber hinaus enthält sie Beta-Carotin, Folsäure und Vitamin C sowie Mineralstoffe wie Kalium und Kalzium.
Neben gesundheitsförderlichen Inhaltsstoffen enthält Rucola auch Nitrat. Dieses ist vor allem für Kleinkinder und Säuglinge gefährlich. Bei Älteren mit einer abwechslungsreichen Ernährung gilt die Nitrataufnahme durch Rucola jedoch als unbedenklich. Bei der Verwendung können die Blattstiele des Rucola abgeschnitten werden, weil sich in diesen das Nitrat ansammelt.
Beim Kauf und bei der Lagerung beachten
- Blätter sollten saftig, grün und nicht zu groß sein, sonst schmecken sie bitter.
- Rucola hält sich eingewickelt in feuchtes Küchenpapier zwei bis drei Tage im Gemüsefach des Kühlschranks.
Quellen
Apotheken Umschau: Rucola: Aromatischer Salat
Bundeszentrum für Ernährung: Frische Salate – Das schmeckt nach Frühling
Bundeszentrum für Ernährung: Rauke oder Rucola – Eine Erfolgsstory in der deutschen Küche