Welche Nährstoffe sind Immun-Booster für die kalte Winterzeit?

Wir nehmen es direkt vorweg: es gibt keine speziellen Nährstoffe oder Superfoods, die unserem Immunsystem Superkräfte verleihen. Jeder essenzielle Nährstoff, sei es Vitamin oder Mineral, hat eine wichtige Funktion in unserem Immunsystem. Wie gut unser Immunsystem funktioniert, hängt davon ab, wie gut wir für unseren Körper sorgen. Es gibt aber bestimmte Nährstoffe, die zwar wichtig für das Immunsystem sind, mit denen viele Menschen in unseren Breitengraden jedoch unterversorgt sind. Eine ausreichende Zufuhr folgender Nährstoffe sollte daher jeder für sich, insbesondere im Winter, überprüfen.

• Omega-3-Fettsäuren sind entzündungshemmend und unser Immunsystem benötigt diese insbesondere ganz zum Ende einer Abwehrreaktion von Erregern. Für eine ausreichende Omega-3-Versorgung sollte mehrmals die Woche fettreicher Fisch wie z. B. Lachs oder Makrele verzehrt werden. Wer lieber auf pflanzliche Alternativen zurückgreifen möchte, ist mit Mikroalgenöl gut beraten.
• In unseren Breitengraden muss während der Wintermonate Vitamin D supplementiert werden, denn wir bekommen in dieser Zeit nicht genügend Sonnenstrahlen, um es selbst herzustellen. Dass Vitamin D für unser Immunsystem essenziell ist, zeigen viele Studien, in denen Menschen mit einer schlechten Vitamin-D-Versorgung bis zu 86 % mehr Infekte bekamen als Menschen mit einem guten Vitamin-D-Status¹. Vom RKI wird eine Tagesdosis von 800 IE in den Wintermonaten empfohlen.
• Außerdem hat das „Immun-Mineral“ Zink eine relevante Bedeutung für die direkte Abwehr von Krankheitserregern. Ist eine Erkältung im Anmarsch, kann eine frühzeitige Zinkeinnahme den Krankheitsverlauf mildern.

Aber Vorsicht, wer jetzt denkt, man könne sich einfach große Mengen genau dieser und anderer Nährstoffe in Form von Supplementen zuführen und der Winter sei überstanden, der irrt. Nahrungsergänzungsmittel, insbesondere Multinährstoffpräparate, bergen das Risiko, unseren Körper mit den einen oder anderen Nährstoffen zu viel zu versorgen. Dies würde dem Körper eher schaden.

Damit es gar nicht so weit kommt, empfiehlt es sich, so bunt und vollwertig wie möglich zu essen. Bringen Sie Farben auf Ihren Teller und nutzen Sie frische, unverarbeitete Lebensmittel. So stellen Sie sicher, dass alle wichtigen Nährstoffe in der genau richtigen Menge aufgenommen werden.

Eine vollwertige und ausgewogene Ernährung mit einem hohen pflanzlichen Anteil liefert nicht nur alle Nährstoffe, die für die  Körperfunktionen benötigt werden, sie beugt auch ernährungsbedingten Krankheiten wie Diabetes Mellitus, Übergewicht, Gicht und Hypercholesterinämie vor. Diese Erkrankungen beanspruchen das Immunsystem in einer Weise, dass nicht alle immunologischen Kapazitäten zur Abwehr von Infekten verfügbar sind und haben eine höhere Infektanfälligkeit zur Folge.

Neben einer gesunden Ernährung haben andere Lebensstilfaktoren einen gleichermaßen positiven Einfluss auf das Immunsystem. Dazu gehört, sich regelmäßig an der frischen Luft zu bewegen, nicht zu rauchen und Stress zu vermeiden.

¹ Pham H et al. Acute Respiratory Tract Infection and 25-Hydroxyvitamin D Concentration: A Systematic Review and Meta-Analysis. Int J Environ Res Public Health. 2019; 16