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Paprika

Die Paprika stammen aus der Familie der Nachtschattengewächse. Unterschieden wird zwischen großer, milder Gemüsepaprika und der kleinen, scharfen Gewürzpaprika, welcher auch oft als Peperoni oder Chili bezeichnet wird. Der Ausdruck Paprika wurde im 19. Jahrhundert aus dem Ungarischen übernommen und bezeichnet sowohl die Frucht als auch das Gewürz. Ursprünglich stammen die Paprika aus Mittel- und Südamerika, gelangten mit den spanischen Eroberern aus Amerika nach Europa und verbreiteten sich von dort bis nach Asien. Die Europäer nutzten zunächst den Gewürzpaprika als ein Ersatz für den teuren Pfeffer. Ab dem 19. Jahrhundert konnten dann auch „süße“ Gemüsepaprika gezüchtet werden, die botanisch betrachtet Beerenfrüchte sind.

Heute werden Paprika weltweit angebaut. Hauptanbauländer sind Mexiko, Türkei, Indonesien, Nigeria, Ägypten und die USA. In Europa bauen vor allem Spanien, die Niederlande, Italien, Polen, Griechenland, die Türkei und die Balkanstaaten Paprika an. Der Gemüsepaprika hat in Mitteleuropa keine optimalen Wachstumsbedingungen. Für einen rentablen Anbau müssen die Paprika in Gewächshäusern oder Folientunneln angebaut werden. Paprika sind mehrjährige, krautige Pflanzen, deren Samen oberirdisch keimen. Die Pflanze wird je nach Sorte bis zu 150 cm groß.

Die Vielfalt der Paprikafrucht ist außerordentlich groß. Ihre Farbe kann von wachsweiß, über hell- und dunkelgrün, gelb, orange bis zu einem tiefen rot variieren und einen Aufschluss über den Reifegrad geben. Auch die Form kann rund oder vierkantig, herz- und kegelförmig, flach und spitz oder stumpf auslaufend sein. In Deutschland werden zumeist blockartige Paprika-Typen sowie Spitzpaprika-Typen angebaut.

Saison

Gemüsepaprika ist in Deutschland eines der beliebtesten Gemüse. Hauptsaison für den Anbau in Deutschland sind die Monate Juli und August, Nebensaison ist im Juni und im September. Jedoch liegt der Selbstversorgungsgrad in Deutschland lediglich bei etwa 3 Prozent. Mit circa 85 Prozent entfallen ein Großteil der Lieferungen nach Deutschland auf Spanien und die Niederlande.

Geschmack und Verwendung

Der Geschmack einer Paprika hängt von verschiedenen Faktoren ab. Je nach Sorte variiert die Schärfe sehr stark. Während Gemüsepaprika einen fruchtig-pikanten und milden Geschmack hat, sind Peperoni und Chilis angenehm bis feurig scharf. Auch die Farbe der Paprika hängt mit ihrem Geschmack zusammen. Umso stärker die Farbe ist, desto reifer ist die Paprika und hat damit mehr wertvolle Inhaltsstoffe und einen süßeren Geschmack. Rote Paprika sind oft besonders süß und in Deutschland am beliebtesten.

Neben der Verwendung in Form von Paprikapulver als Gewürz ist auch die frische Paprika vielseitig verwendbar. Ob als Rohkost, Vorspeise in Öl eingelegt, knackige Zutat in Salaten, gegrillt, gebraten oder gefüllt – die Paprika ist ein Genuss. Auch als Soße oder zu einem Sugo verarbeitet sowie in Eintöpfen, Reis-, Nudel- oder Schmorgerichten wie Ratatouille ist die Paprika eine hervorragende Ergänzung.

Im Inneren der Paprika sitzen dünne, weiß-gelbliche Scheidewände, auf denen Samenkerne sitzen. Diese Kerne sind bei dem Gewürzpaprika sehr scharf und werden meist entfernt. Dabei ist es empfehlenswert, Handschuhe zu tragen oder die Hände direkt nach der Zubereitung gründlich zu waschen und sich bis dahin nicht ins Auge zu fassen.

Eine einfache Schnitttechnik für Gemüsepaprika ist es, als Erstes den Deckel und den Boden abzuschneiden. Anschließend den Stängel aus dem Deckel herauslösen und aus der Mitte die Scheidewände mit den Kernen am Gehäuse abschneiden. So entstehen keine unnötigen Reste und das mühselige Entfernen der Kerne bleibt aus.

Die inneren Werte

Paprika enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe. Dazu zählen B-Vitamine sowie die Vitamine E, K und C. Bereits 100 Gramm Paprika reichen, um den Tagesbedarf an Vitamin C zu decken. Dabei liegt der Gehalt an dem Vitamin bei grünen Früchten zweimal so hoch und bei reifen roten Früchten bis dreimal so hoch wie bei Zitronen. Neben den Mineralstoffen Kalium, Calcium und Phosphor sind in der Paprika Ballaststoffe enthalten.

Auch verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe sind in Paprika enthalten. Die Flavonoide haben gesundheitsförderliche Effekte wie die Verringerung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Carotinoide, die in den deutlich ausgefärbten gelben und vor allem in den orangenen und roten Paprika enthalten sind, haben darüber hinaus die Fähigkeit, Entzündungen zu hemmen, wirken sich positiv auf das Immunsystem aus und senken das Risiko für einige Krebserkrankungen. Das außerdem enthaltene Capsaicin sorgt für die Schärfe der Peperoni und ist hautsächlich in den Scheidewänden und Samenkernen enthalten.

Grundsätzlich haben Paprika, die an der Pflanze gereift sind, bis sie eine Farbe angenommen haben, mehr wertgebende Inhaltsstoffe.

Bei Kauf und Lagerung beachten

  • Beim Kauf auf eine glänzende, knackige und unverletzte Haut ohne Flecken achten. Der grüne Stiel sollte frisch aussehen.
  • Für eine optimale Ausstattung mit wertgebenden Inhaltsstoffen sollten Früchte gut ausgefärbt sein oder zumindest einen beginnenden Farbumschlag aufweisen.
  • Paprika kühl und dunkel, jedoch nicht unter 7 °C lagern. Dafür eignet sich das Gemüsefach des Kühlschranks oder noch besser eine Speisekammer oder ein kühler Kellerraum (dort behält Paprika die meisten Vitamine).
  • Paprika hält sich bei richtiger Lagerung bis zu einer Woche.

Quellen

Apotheken Umschau: Paprika: Feuriges Gemüse

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung: Paprika – Produktinformation

Deutsches Obst und Gemüse: Paprika

Deutsches Obst und Gemüse: Scharf auf Paprika & Peperoni!

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