trockene Bohnen und Erbsen

Erbsen, Bohnen und Co.: Eine Liebeserklärung an die Ballaststoffe

Ballaststoffe – die klingen tatsächlich wenig appetitlich, sondern eher danach, als würden sie schwer im Magen liegen. Warum sie aber so unglaublich wichtig für unsere Gesundheit sind, erfahren Sie hier.
Ballaststoffe sind faserreiche Bestandteile von Pflanzen und pflanzlichen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse. In den meisten Fällen handelt es sich um langkettige und sehr komplex aufgebaute Kohlenhydrate. Besonders ballaststoffreiche Nahrungsmittel sind zum Beispiel Hülsenfrüchte, dicke Bohnen, Vollkorngetreide und Nüsse und Samen. Nicht unbedingt Lebensmittel, die in Deutschland gerne verspeist werden. Deswegen erreichen die meisten Deutschen auch nicht die empfohlenen 30 g Ballaststoffe am Tag. 
Viele Eigenschaften der Ballaststoffe erscheinen im ersten Gedanken merkwürdig, doch eben diese haben besondere gesundheitsfördernde Effekte auf den menschlichen Körper. Zum einen binden Ballaststoffe viel Wasser und haben dadurch im Magen und im Darm die Eigenschaft zu quellen. Daher vermutlich auch der Name „Ballast“stoff. Das Aufquellen führt einerseits zu einem längeren Sättigungsgefühl. Andererseits regt das erhöhte Darmvolumen die Verdauung an und sorgt für eine schnellere Entleerung. Und genau das senkt das Risiko für Dickdarmkrebs, eine der nach wie vor häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Verkürzt sich die Darmpassage unserer Nahrung, so sinkt auch die Wahrscheinlichkeit, dass krebserregende Stoffe im Nahrungsbrei mit unserer Darmwand reagieren können. Ballaststoffe haben also eine präventive Wirkung auf Dickdarmkrebs.
Weiterhin ist es kurios, dass wir Ballaststoffe eigentlich gar nicht verdauen können. Normalerweise zerkleinern unsere Verdauungsenzyme im Dünndarm die Nahrung zu kleinsten Bestandteilen, die dann über die Dünndarmwand ins Blut aufgenommen werden. Unsere Verdauungsenzyme können Ballaststoffe aber nicht spalten und somit rutschen sie einfach weiter in den Dickdarm. Zum Glück sitzen im Dickdarm unsere Darmbakterien, auch Mikrobiom genannt. Die haben nämlich das richtige Werkzeug, um Ballaststoffe zu spalten und nutzen die Ballaststoffe für sich als Nahrungsquelle. Dass das Darmmikrobiom eine wichtige Rolle für unseren Körper spielt, ist längst erforscht. Wir sollten unseren Darmbakterien also etwas Gutes tun und uns ballaststoffreich ernähren.
Die quellenden und unverdaulichen Eigenschaften der Ballaststoffe senken außerdem den Blutzuckerspiegel, da Zucker und andere kurzkettige Kohlenhydrate nicht so schnell über die Darmwand aufgenommen werden können. Dadurch dass Ballaststoffe im Dünndarm auch Gallensäuren binden, senken sie sogar den Cholesterinspiegel. Denn Gallensäuren bindet während der Verdauung unser Nahrungscholesterin und beides wird einfach mit den Ballaststoffen ausgeschieden. Da unsere Gallensäure nun wieder neu produziert werden muss und der Ausgangsstoff für die Gallensäure körpereigenes Cholesterin ist, reduziert sich auch so die Cholesterinkonzentration im Blut. 
Kurz gesagt, Ballaststoffe wirken präventiv gegen Dickdarmkrebs, Diabetes, kardiovaskuläre Erkrankungen und zu hohen Blutfettwerten. Mit nur einem Nährstoff können wir gegen die häufigsten Volkskrankheiten in Deutschland ankämpfen. Also, ein Hoch auf Ballaststoffe. 

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