Der Kürbis ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Erde. Er kommt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika und gelangte Ende des 15. Jahrhunderts von dort nach Europa. Damals wurden vor allem die öl- und eiweißreichen Samen verzehrt, da die ursprünglichen Wildkürbisse bitter schmeckten und deren Fruchtfleisch ungenießbar war.
Heute gibt es rund 850 verschiedene Arten von Kürbissen. Diese haben verschiedenste Farben, Formen, Größen und Geschmacksrichtungen. Der bekannteste Speisekürbis ist der Hokkaido, der an seiner runden Form, seiner mittleren Größe, seinem gerippten Äußeren und seiner außen wie innen leuchtend orangenen Farbe erkannt werden kann. Auch der Butternut- oder Butternusskürbis sowie der Spaghettikürbis sind bei den Deutschen sehr beliebt. Während sich der Butternutkürbis durch seine blass-gelbliche, glatte Schale, sein hellorangenes Fruchtfleisch und seine Birnenform auszeichnet, ist der Spaghettikürbis eher klein, hat eine längliche Form, eine gelblich-beige Schale und fadenartiges Fruchtfleisch.
Kürbisse, botanisch bezeichnet als Cucurbita, zählen als Beerengewächs zur Familie der Gurken und Tomaten. Botanisch zählen Kürbisse als Frucht und sind somit nicht dem Gemüse zuzuordnen. Die Früchte werden typischerweise im Freiland angebaut. In Deutschland hat gerade der Anbau von Speisekürbissen in den vergangenen Jahren stark zugenommen.
Saison
Die Hauptsaison ist je nach Kürbissorte von Juli bis Januar. Die Saison beginnt meist mit dem Hokkaido und endet mit den Winterkürbissen.
Grundsätzlich kann zwischen Sommer- und Winterkürbissen unterschieden werden. Sommerkürbisse werden in unreifem Zustand in der Mitte des Jahres geerntet und sind kleiner und im Fruchtfleisch fester als Winterkürbisse, welche im Herbst geerntet werden und länger brauchen, bis sie reif sind. Gegessen werden Kürbisse besonders gern im Herbst und Winter, weswegen diese auch als Kürbiszeit bezeichnet wird.
Geschmack und Verwendung
Jede Kürbissorte hat einen anderen Geschmack. Einige schmecken beinahe süß, andere herzhaft, jedoch überzeugen alle in verschiedensten Rezepten. Der Spaghettikürbis hat beispielsweise einen milden Geschmack, während der Hokkaido mit seinem fein-nussigen Geschmack an Kastanien erinnert und der Butternut-Kürbis sich durch seinen intensiv-kräftigen Geschmack auszeichnet.
Das Fruchtfleisch der Kürbisse ist eine hervorragende Grundlage für Suppen oder Eintöpfe. Darüber hinaus schmeckt der Kürbis als Zutat in Nudelgerichten, Risotto und Gebäck, gegrillt aus dem Ofen oder als Püree. Auch für süße Speisen wie Mousse, Kompott, Konfitüre oder Kuchen wird der Kürbis gerne verwendet.
Bei der Zubereitung zunächst den Stiel- und Blütenansatz abtrennen. Den Kürbis anschließend waschen und mit einem scharfen Messer vorsichtig halbieren. Dann die Kerne mit einem Löffel herauslösen und den Kürbis in Spalten schneiden. Die Kürbiskerne können gereinigt und geröstet werden und so als besonderes Knuspertopping Salate und Suppen verfeinern.
Je nach Sorte gibt es auch bei der Zubereitung der Kürbisse unterschiedliche Vorgehensweisen. Beim Hokkaido ist die Schale so dünn, dass sie ohne Probleme mitgekocht und -gegessen werden kann. Mit seinem eher geringen Gewicht eignet sich der Hokkaido optimal für kleine Haushalte. Beim Butternutkürbis wird Schale am besten mit einem Sparschäler abgezogen, da diese recht hart ist. Für die Zubereitung eines Spaghettikürbisses wird dessen Schale mehrfach durchstochen und dieser dann im Ganzen gegart. Anschließend kann das Innere mit einer Gabel herausgezogen werden und wie Spaghetti mit einer Soße serviert werden.
Die inneren Werte
Kürbisse enthalten viele wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Dazu zählen Vitamine der B-Gruppe sowie die Vitamine C und E. Sie enthalten außerdem die Mineralstoffe Kalzium, Eisen, Magnesium, Phosphor, Selen und Kalium, welches unter anderem eine wichtige Rolle im Flüssigkeitshaushalt des Körpers spielt.
Auch enthalten sind Carotinoide wie beispielsweise Beta-Carotin, welche als Schutzfaktoren vor bestimmten Krebsarten sowie Herz- und Gefäßkrankheiten gelten. Die in Kürbissen enthaltenen Ballaststoffe regen die Verdauung an, beeinflussen diese positiv und sorgen für eine lang anhaltende Sättigung. Da sie zu rund neunzig Prozent aus Wasser bestehen, sind Kürbisse kalorienarm.
Besonders viele wertvolle Inhaltsstoffe stecken in Kürbiskernen und Kürbiskernöl.
Beim Kauf und Lagerung beachten
- Beim Einkauf einen unversehrten Kürbis mit Stiel wählen, da dieser sonst austrocknet.
- Die Reife lässt sich mittels Klopfprobe erkennen: Ertönt beim Klopfen mit einem Finger auf die Schale ein hohles Geräusch, ist der Kürbis reif.
- Kleinere Exemplare haben oft mehr Geschmack und sind weniger faserig.
- Kürbisse sollten am besten im regulären Handel erworben werden. Genießbar sind nur Speisekürbisse, da Zierkürbisse giftige Bitterstoffe enthalten.
- Ganze Kürbisse können an einem kühlen und trockenen Ort bis hin zu einigen Monaten gelagert werden. Ein bereits geschnittener Kürbis kann in Folie einige Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Quellen
Bundeszentrum für Ernährung: Kürbisse: Einkauf
Bundeszentrum für Ernährung: Kürbisse: Erzeugung
Bundeszentrum für Ernährung: Kürbisse: Gesund essen
Deutsches Obst und Gemüse: Das 1×1 der Kürbisse – von Butternut bis Sweet Dumpling