Erdbeeren3

Ist die Frühlingszeit wirklich schon Erdbeerzeit?

Bereits im April locken viele Obststände oder auch die Obstabteilungen in den Supermärkten mit frischen Erdbeeren. Allerdings kommt der überwiegende Teil dieser Erdbeeren nicht aus der Region – hier ist es einfach noch viel zu kalt für Erdbeeren. Stattdessen werden die „Früherdbeeren“ über weiter Wege nach Deutschland transportiert, egal ob in herkömmlicher oder in Bio-Qualität. Ca. 100.000 Tonnen Erdbeeren werden jährlich nach Deutschland importiert, der größte Anteil davon kommt aus Spanien, gefolgt von den Niederlanden und Italien.[1]

Zwar werden in Deutschland mehr als 100.000 Tonnen Erdbeeren jedes Jahr geerntet, der größte Teil jedoch kommt aus dem Freilandanbau und steht daher erst später im Jahr den Verbrauchern zur Verfügung.

Erdbeeren haben einen hohen Wasserbedarf, allerdings ist Wasser gerade in den südspanischen Anbaugebieten Mangelware. Daher müssen dort immer mehr und immer tiefere Brunnen gegraben werden, um an das kostbare Nass heranzukommen. Dies hat aber zur Folge, dass der Grundwasserspiegel weiter abgesenkt wird. Letztendlich trocknet so eine ganze Region immer mehr aus und beginnt zu versteppen. Beim Verzehr von Früherdbeeren muss man sich daher über folgende Punkte im Klaren sein:[2]

  • Die Klimabilanz von Früherdbeeren ist schlecht.
  • Erdbeeren aus dem Gewächshaus haben im Vergleich zu Freiland-Erdbeeren prinzipiell eine schlechtere Klimabilanz.
  • Erdbeeren sind empfindlich. Daher kommt im konventionellen Anbau von Erdbeeren viel Chemie in Form von Pestiziden zum Einsatz.

Wer Erdbeeren nachhaltig und klimabewusst genießen möchte, der sollte etwas länger warten, bis die ersten heimischen Bio-Erdbeeren angeboten werden. Die Haupterntezeit beginnt gegen Ende Mai und dauert bis in den Juli hinein an.

[1] Quelle: Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) www.landwirtschaft.de

[2] Quelle: www.oekotest.de

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